Vier sehr unterschiedliche Geschwister treffen sich zur Beerdigung des Vaters wieder, um eine Woche lang Schiwa zu sitzen – die traditionelle jüdische Totenwache.
Der Ich-Erzähler Judd holt dabei etwas aus und erzählt das, was kurz zuvor passiert ist. Er hat nämlich seine Frau verlassen. Allerdings, weil er sie an ihrem Geburtstag mit seinem eigenen Chef im Bett erwischt hat. Seitdem ist sein Leben – verständlicherweise – etwas aus den Fugen geraten. Weil er natürlich auch seinen Job geschmissen hat.
Und nun ist der Vater nach langer Krankheit gestorben.
Dass sie dabei alle wieder zuhause bei der Mutter wohnen müssen, ist die eine Sache. Eine andere, dass sie alle in ihrem Leben jeweils mit diversen Problemen zu kämpfen haben. Judds Schwester ist mit einem Börsianer verheiratet, der eigentlich nur an seinem Mobiltelefon hängt und „Verkaufen!“ schreit.
Die drei kleinen Kinder machen es nicht einfacher. Der jüngste Bruder erscheint mit einer älteren Frau – seiner „Verlobten“, und alle Familienmitglieder sind sicher, dass das nicht gut gehen kann. Der „Kleine“ war noch nie zuverlässig. Der älteste Bruder dagegen steht in der Pflicht, das vom Vater aufgebaute Sportgeschäft weiter zu führen, aber auch in seinem Leben geht es nicht ohne Probleme.
Dazu kommt eine Mutter, die sich als Koryphäe beim Thema kindliche Sauberkeitserziehung und zahlreichen Büchern landesweit einen Namen gemacht hat. Allerdings trägt sie auch in ihrem Alter immer noch mit Vorliebe weit ausgeschnittene Oberteile und möglichst kurze Röcke. Das halten ihre Kinder nicht unbedingt für angemessen, wenn es um die Totenwache geht…
Sarkastisch-humorvoll und doch auch nachdenklich erzählte Familiengeschichte, die spannend zu lesen ist und überraschende Wendungen enthält.
Jonathan Tropper: Sieben verdammt lange Tage. Knaur 2010.
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