Frühaufstehertexte: Eulen

Sonne | schokotexte.de

Es muss zielich kalt sein heute Morgen, die Autos und Dächer sind vereist. Ich bin übrigens etwas stolz, dass ich es auch heute wieder an den Schreibtisch geschafft habe! Das war toll gestern: Ich habe diese halbe Stunde tatsächlich genossen, so früh es auch war!

Und irgendwie war ich den ganzen Tag „klarer“ und sehr energiegeladen. Nachmittags las ich mir meinen gestrigen Text noch einmal durch, und es kam mir vor, als hätte ich ihn bereits Tage zurvor geschrieben, nicht erst am selben Morgen…

Heute turnt der Kater die ganze Zeit in meinem Arm umher und kann sich nicht entscheiden, wie er liegen möchte. Geht’s vielleicht mal?

Der Nachbar fährt um diese Uhrzeit (mit dem Fahrrad!) los zur Arbeit, sehe ich gerade. Holla, Respekt. Gestern fiel mir ein, dass meine Mutter auch früher immer sehr früh aufstand, viertel vor sechs oder so. Erst die Kinder wecken, Frühstück machen, mit dem Hund rausgehen, wir inklusive meinem Vater frühstückten dann gemeinsam, alle gingen weg, und als letzte verließ sie ebenfalls das Haus. Als Kind findet man das irgendwie total normal. Heute habe ich davor riesigen Respekt…

Kann man dieses Frühaufstehen tatsächlich lernen? Wie ihr merkt, ist es für mich wirklich ein Thema 😉 – ich bin eine Eule. Neulich las ich allerdings, dass die wenigsten Menschen tatsächlich ausgeprägte Eulen oder Lerchen sind – allerdings zwingen uns ja der Job, die Schule oder die Familie auch zu anderen Zeiten aus den Federn. Ich genoss es jedenfalls schon als Kind, abends, wenn alle anderen im Bett waren, Zeit für mich zu haben und räumte dann z.B. gerne mal mein Zimmer um. Als Studentin lernte bzw. arbeitete ich bis nachts um zwei, das war einfach mein Rhythmus. Dann störte mich das Tagesgeschehen nicht mehr.

Der Kater ist jetzt zwar ruhig, aber der Wecker klingelt gerade, und die Dämmerung setzt ein. Ich werde meine Eulengedanken also mitnehmen und in den Tag hinaus tragen!

P.S.: Das Foto zeigt übrigens den wunderschönen Tagesstart gestern!

Frühaufstehertexte: Morgenkater

Morgenkater | schokotexte.de

 

Es ist eigentlich gar nicht meine Zeit. Der Montagmorgen-Autoverkehr braust draußen trotzdem schon über die nahe Hauptstraße. Heute habe ich es getan: Lange schon hatte ich vor, mal morgens das Schreiben zu probieren. Und wie oft wache ich morgens vor dem Wecker auf, drehe mich -zigmal um, versuche wieder einzuschlafen. Schiebe Gedanken von A nach B. Kopfkino galore! Bringt natürlich gar nichts. Trotzdem bleibe ich liegen in der Hoffnung, doch noch etwas Schlaf zu bekommen.

Heute nicht. Naja, doch: zuerst schon. Aber dann plingte wieder dieser Gedanke auf: Steh doch auf und schreib.

Vielleicht bin ich heute morgen einfach wacher. Habe gestern nämlich tatsächlich mal ausgeschlafen! Das mache ich gar nicht mehr. Früher, ja früher. Heute beobachten wir eher grinsend die Teenager, die sich mittags aus dem Bett quälen. Und haben da schon das Frühstück und den Wochenendeinkauf erledigt.

Morgenkater | schokotexte.de

Heute dagegen war ich noch vor dem Kater wach, der noch gestern Morgen das „Klagekonzert der noch nie im Leben gefütterten Katze“ angestimmt hatte. Heute hopste er verwundert und verschlafen von der gemütlichen Wolldecke in seiner Kommodenecke und war ganz aufgeregt. Inzwischen hat er seinen Kuschelplatz in meinem Arm gefunden.

Ich sitze also hier und versuche meine Augen zu überreden, das Bild scharf zu stellen. Notiz an mich selbst: Mal wieder zum Optiker gehen. Diese verd—– „Altersweitsichtigkeit“ (aaaah, allein dieses Wort!) nimmt echt zu. Heißt: Die Schrift auf dem Bildschirm wird immer unschärfer. Böse.

Themen, ich muss darf kann möchte Themen finden. Aber brauche ich das? Fließen lassen, einfach so. Ins Blaue hinein schreiben. Schauen, was der Tagesbeginn mit mir macht, noch bevor E-Mails geladen werden oder Social Media Profile Neuigkeiten in den Kopf spülen. Oder, und das ist fast die größte „Gefahr“: bevor das Kopfkino weiter sendet. Montag morgen, was steht heute an, welche Termine, welche Aufgaben hält der Job bereit, habe ich heute Abend noch etwas vor?

Morgenkater | schokotexte.de

Der Kater schnurrt und gurrt in meinem Arm – und seufzt tief. Entspannen. Ommm. Kein Kopfkino. Einfach den Moment genießen. Sich mal locker machen. Warum kann ich das so schlecht? Gestern, apropos locker, stand ich endlich mal wieder da, um Sport zu machen. Meine Lieblingsvorturnerin hatte neue Kurse online, und ich versuchte mich an ihrem Rückenyoga. Ganz gut, aber ich kam mir unglaublich ungelenkig vor, als es zwischendrin eine ganze Sequenz aus Figuren gab, von denen ich bestenfalls mal gehört hatte.

Es zieht von rechts, vom Fenster. Ich lege mir erst mal eine Decke um die Schultern. In acht Minuten klingelt mein Wecker. Der Kater springt auf und wird langsam ungeduldig, er möchte sein Fressen endlich bekommen. Ja, gleich.

Also, Zeit für ein Fazit: Eigentlich mag ich das hier. Es stresst nicht, weil es kein Thema braucht und einfach laufen darf. Schaffe ich das öfter? Keine Ahnung – aber keinen Druck aufbauen. Andererseits bin ich – und das merke ich immer stärker – auch ein Gewohnheitstier. Gestern las ich, man könnte Gewohnheiten innerhalb von drei Wochen ändern bzw. neue Routinen in dieser Zeit einführen. So lange braucht das Gehirn mindestens, um sich darauf einzustellen. Ich darf also nicht enttäuscht sein, wenn ich morgen noch nicht die coole Frühaufsteherin bin…

Es surrt neben mir. Snooze! Sitz! Also dann: auf Wiedersehen, Morgentext, ich entlasse dich jetzt. Und springe ab in die Dusche und auf in einen neuen Tag!