Horst Evers: Der König von Berlin

Immer etwas schräg, so kennt man Horst Evers. Nun hat der Autor seinen ersten Kriminalroman veröffentlicht – was natürlich Erwartungen weckt.

Der Krimi spielt in Berlin, und schon im ersten Satz kommt eine Leiche vor. Allerdings ist es eine tote Ratte. Wer sich mit toten Ratten nicht anfreunden mag, sollte nicht weiter lesen, denn das ganze Buch spielt im Kammerjäger-„Milieu“. Berlin leidet seit einiger Zeit unter einer massiven Rattenplage, und das merkwürdigerweise erst seit dem Tod des „großen alten Mannes“ der Kammerjägerzunft. 

Nach dem Fund der toten Ratte wird noch eine menschliche Leiche gefunden, und der frisch gebackene Hauptkommissar Carsten Lanner beginnt seine Ermittlungen. Die stoßen nicht nur auf Grenzen, sondern auch auf Ratten. Ein ehemaliger Mitschüler des Kommissars, der bei der besagten Schädlingsbekämpfungsfirma als Aushole arbeitet, ermittelt schließlich gemeinsam mit Lanner.

Wie sich denken lässt, sind alle Protagonisten „Typen“, denen Sonderbares widerfährt. Ob Mobbing durch die Kollegen, besondere Arbeitsbedingungen oder Sprachverwirrung – schräg ist das Buch allemal.

Trotzdem ist Horst Evers ein unterhaltsamer Krimi gelungen, der weniger durch viel Blut besticht als durch eine geschickt komponierte Handlung, die bis zum Schluss spannend bleibt. Humor und skurrile Szenen natürlich inklusive.

Sehr lesenswert – und ich hoffe, der Autor liest bald selber das Hörbuch ein. Die Vorablesung aus dem Buch war jedenfalls sehr lohnenswert!

Horst Evers: Der König von Berlin.
Rowohlt Berlin 2012.

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