Ein Thema, das zugegebenermaßen nicht oft hier vorkam, ist Ernährung. Ich esse halt. Und achte auch darauf, was – gefühlt allerdings zu selten oder zu unregelmäßig. Mal sehen, ob es sich ändern könnte…
Vor – ups! – acht Jahren gab es eine Phase in meinem Leben, die vieles auf den Kopf stellte. Meine geliebte Oma starb, außerdem auch überraschend eine Bekannte – und ich musste auch meine Herzenskatze Flocke gehen lassen. Dieses Jahr war also viel zu verarbeiten, und das merkte auch mein Magen. Er hatte viel zu tun, und ich hatte Magenbeschwerden. Ich weiß gar nicht mehr genau, wie es im einzelnen war, aber ich aß dadurch eine Zeit lang quasi Schonkost. Ich las viel zum Thema Ernährung, mied Süßes, trieb regelmäßig Sport (super, wenn man im Fitnessstudio fast anfängt zu heulen vor Trauer!) und stellte dann meine Ernährung um. Möglichst Vollkorn.
Allein durch Bewegung und weniger Süßes sowie gesünderes Essen nahm ich ab, ohne wirklich Diät zu machen. Schließlich muste ich shoppen gehen und konnte kaum glauben, dass ich in Kleidergrößen passte, die ich zuvor höchstens als Teenie getragen hatte. Leute sprachen mich darauf an, und das war natürlich ein gutes Gefühl: sich mit seinem Körper „im Reinen“ zu fühlen.
Glück und Frust kommen und gehen. Ich schätze, es war, als ich dann meinen Mann kennenlernte: Wir kochen beide gerne, wir naschen auch beide mal gerne. Irgendwie wird man bequemer, und die Pfunde sind plötzlich wieder da, Mist. Inzwischen sind Jahre vergangen, und all die Ausreden („Jetzt zu Weihnachten brauche ich einfach auch mal Schokolade!“) sind im September irgendwie auch nicht mehr plausibel. Auf der anderen Seite bin ich gegen Fitnesswahn und Zwangsdiäten. Ich muss meinen Körper nicht „optimieren“. Klar sind ein paar Kilos mehr okay. Aber…
Gesundheit, Bewegung und Vernunft
Aber da sind auch diese Arztbesuche und Dinge wie „Prädiabetes“: Meine Blutzuckerwerte sind hoch, nicht wahnsinnig, aber eben zu hoch für „normal“. Da es in meiner Familie Fälle von Altersdiabetes gibt, sollte ich darauf achten – denn: „Dazu sind Sie eigentlich noch zu jung!“, so die Ärztin.
Sport, ja, Sport: Ich mochte Ausdauersport leider noch nie. In der Schulzeit hasste ich die Langstreckenläufe, mochte eher Weitsprung oder Volleyball. Inzwischen habe ich jahrelange Erfahrung mit Fitnessstudios und bin nun seit einigen Jahren bei einem Online Studio. Da kann ich auf dem Teppich zu Hause turnen, ohne andere Blicke und flexibel, wann ich Lust habe. So richtig zum Pfunde verlieren trägt das leider auch nicht bei, aber immerhin zur Beweglichkeit und Dehnung.
Und dann ist da ja noch der Kopf. Ich *weiß* natürlich, was gesund wäre. Ich beschäftige mich mit Bio-Haltung oder -Anbau. Das Kind ist Veganerin, und ich esse und koche auch gerne mal ohne tiereische Produkte – esse auf der anderen Seite aber auch zu gerne bestimmte Dinge (Käse!), um selber voller Überzeugung vegan leben zu können. Das finde ich okay, und ich bin mir des Themas bewust.
Dass Zucker und Fett nicht gut tun, weiß ich auch – aber finde es sooo schwer umzusetzen. Ich bin irgendwie groß geworden mit Süßigkeiten als Belohnung. Ein fieser psychologischer Trick, denn die Abszinenz halte ich nicht (oder eben nur eine bestimmte Zeit) durch.
In letzter Zeit ist trotzdem wieder eine Grenze erreicht, an der die Hosen zu eng werden, das Shirt fies kneift und ich mich beim Blick in den großen Spiegel manchmal heimlich erschrecke. Das soll nicht sein.
Was ich tun möchte: weniger Zucker essen
- Das Hauptproblem sind dabei die Abendstunden, auf dem Sofa oder vor dem Fernseher. Zu schnell siegt die Sehnsucht nach Schokolade und Gummibärchen.
- Ich schaffe es nicht immer, aber zumindest oft, eine warme Mahlzeit zu kochen. Etwas blöd sind dabei meine Arbeitszeiten: ich mache leider nicht wirklich regelmäßig Mittagspause. Dadurch komme ich dann hungrig nach Hause. Manchmal reichts dann aber trotzdem nur zu Nudeln.
- Auch zum Frühstück könnte es etwas nachhaltiger sein: leckeres Müsli mit Obst ist tatsächlich die Ausnahme.
Literatur zum Thema
Immerhin habe ich heute zwei Bücher zum Thema erstanden und lese mich gerade etwas ein. Meine stille Hoffnung ist, dass mich Rezepte so anspringen, dass ich sie dann auch unbedingt ausprobieren möchte.
„Clean Eating“ von Katharina Kraatz: Ich kenne Katharina von diversen Hamburger Bloggertreffen sowie ihren (leider ehemaligen) Blog, sie isst schon seit Jahren zuckerfrei und hat sehr guten Erfahrungen in diesem Buch festgehalten – zusammen mit zahlreichen Rezepten. Gut finde ich hier den Ansatz: Es geht nicht nur um zukcerfreies Essen, sondern generell um „saubere“ Ernährung.
Zuckerfrei – Die 40-Tage-Challenge von Hannah Frey: Hier spricht mich der Plan dahinter an, auch wenn die Autorin sehr „radikal“ vorgeht: Ab dem ersten Tag gibt es gar keinen Zucker mehr, sogar Getreideprodukte werden anfangs ausgesetzt. Aber auch hier folgen ausführliche und spannende Rezepte, die mich schon beim Blättern sehr inspiriert haben.
Warum ich das alles aufschreibe
Es hilft mir, meine Gedanken schriftlich zu ordnen 🙂 – auch wenn das hier noch kein Vertrag oder festes Vorhaben ist. In den nächsten Tagen lese ich mich weiter ein und mache einen Plan. Das schwerste sind ja immer die ersten drei Tage. Danach wird es viel leichter, weniger Zucker zu essen. Der Körper muss tatsächlich runterkommen, entgiften und auf Entzug.
Vielleicht schaffe ich es hier, durch regelmäßige, tagebuchartige Notizen ja zu einer festen Abmachung mit mir selber. Ich bin selber gespannt! 😉