Arbeiten in einem Callcenter, und dann noch Telefonvermittlung – nicht unbedingt der Traumjob für Paul, der eigentlich chronisch schlecht aufgelegt ist.
Als er seinen neuen Kollegen Kuli einarbeiten soll, gibt es promt Probleme: Eine Frau scheint sich am anderen Ende der Leitung mit jemandem zu streiten und die Auskunft nur aus Versehen angerufen zu haben. Dabei werden Kuli und Paul Zeugen eines Streits und beschließen, bei der Anruferin abends noch nach dem Rechten zu sehen.
Am nächsten Tag ist die Anruferin tot. Die Polizei ermittelt gegen die beiden Arbeitskollegen – dass sie nur zu Besuch waren, glaubt der schrullige Kommissar Bernauer ihnen nämlich nicht.
Kuli findet zu seinem Erstaunen ein Foto im eigenen Briefkasten, welches das Mordopfer in einer eindeutigen Situation mit einem bekannten Politiker zeigt. Steckt also doch mehr hinter dem Todesfall als ein Beziehungsstreit? Und warum wurde das Foto Kuli zugespielt?
Paul und Kuli beschließen, auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen, da sie dem merkwürdigen Kommissar nicht über den Weg trauen. Beide freuen sich über etwas Ablenkung im grauen Alltag: Paul vergisst für ein paar Stunden die Gedanken an seine Tochter Luna, die mit ihrer Mutter inzwischen in Barcelona lebt. Auf Kuli warten zu Hause nur tausende Schallplatten, und macht sich Gedanken um einen Schulfreund, der am Telefon neuerdings so seltsam erscheint.
„Schlecht aufgelegt“ ist ein humorvoller Berlin-Krimi mit schrägen Charakteren. Die Handlung macht Lust zum Weiterlesen, und Berlinkenner verfolgen die Fahrten durch die Stadt im Geiste auf dem Stadtplan.
Wer der Mörder ist, blieb für mich dennoch bis zum Schluss spannend, denn die Handlung verwebt die persönliche Geschichten der Protagonisten sehr kunstvoll mit der Krimihandlung.
Fazit: Nette Sommerlektüre für alle, die gerne einen „entspannten“ Krimi lesen!
Sven Stricker: Schlecht aufgelegt.