„Für alle Liebhaber von Downton Abbey!“ – Kennt ihr solche Empfehlungen auch? Auf Büchern oder bei TV-Tipps liest man so etwas immer wieder. HEUTE allerdings muss ich für „Die Tuchvilla“ sagen: Es stimmt!
Lange habe ich mich nicht mehr so schnell festgesaugt in einem Roman, mich lange nicht mehr so schnell fesseln lassen. Zugegeben: Ich liebe historische Romane, egal aus welchem Zeitalter.
Und ich mag Lebens-Geschichten, also biografisch angehauchte Bücher. Und ja, ein gewisser Kitschalarm lässt sich bei den meisten historischen Romanen auch nicht leugnen.
Doch die „Tuchvilla“ hatte für mich von allem, was es braucht, etwas:
eine beeindruckende Hauptfigur: Marie, Waisenkind, weiß kaum etwas über ihre Eltern
ein strahlendes Setting: Die Tuchvilla gehört dem Fabrikanten Johann Melzer, der in Augsburg Stoffe herstellt. Ähnlich wie in Downton Abbey gibt es die Herrschaft und die Dienstboten-Ebene mit jeweils all ihren Schicksalen und Verkettungen miteinander. Die Villa selbst ist dabei Dreh- und Angelpunkt
eine breite Palette von Gefühl und Emotion: Drama und Leidenschaft, (un)glückliche Liebe und Schicksal, Streit und Versöhnung, Glanz und Gloria – das alles gehört natürlich auch zur „Tuchvilla“
Ganz frisch erschienen: „Tödliche Nachbarschaft“, der 7. Band aus Viceca Stens Krimireihe mit Kommissar Thomas Andreasson. Das Buch startet ein wenig langsamer als seine Vorgänger – und in London.
Der dort lebende Schwede Carsten Jonsson arbeitet als Risikoinvestor und treibt Geschäfte mit russischen Partnern – nicht immer ganz sauber, aber scheinbar sehr gewinnbringend.
Auf der schwedischen Schäreninsel Sandhamn investiert er in ein Haus – allerdings sprengt dieses alle Ausmaße an Größe und Vorstellungskraft: So einen Prachtbau haben die Bewohner der Insel dort bisher noch nie gesehen, und wollen dies eigentlich auch gar nicht. Viel zu protzig, viel zu groß. Für eine bisher nicht möglich gehaltene Summe soll das Grundstück an Jonsson verkauft worden sein.
Und schnell gibt es auch Streit mit Nachbarn: Steht der Steg etwa zu nah am nächsten Grundstück? Verwehrt der neue Nachbar den Inselbewohnern den Durchgang am Strand, wie es eigentlich üblich ist? Und: Warum hat der „Auslandsschwede“ das Haus eigentlich gerade auf Sandhamn gebaut?
Alles im Umbruch
Kriminalkommissar Thomas Andreasson hat derweil ganz andere Sorgen. Sein Job erfordert immer mehr bürokratische Arbeit und macht ihm immer weniger Spaß. Unlustig schleppt er sich durch die Arbeitstage und überlegt tatsächlich, ob eine andere Arbeit nicht das Richtige wäre. Sein ehemaliger Kollege hätte da auch bereits eine Idee…
Seine Freundin Nora hat diesen Schritt bereits getan und ist inzwischen – das Buch spielt mehr als drei Jahre nach dem 6. Band – nicht nur erneut Mutter geworden, sondern arbeitet außerdem bei der Behörde zur Bekämpfung von Wirtschaftskriminalität.
Tatsächlich dauert es etwas, bis es in diesem Band zur Katastrophe kommt: Bei einem Brandanschlag wird ein Mensch getötet. Und Thomas Andreasson und Nora suchen beide nach Motiven und Hintergründen, die Carsten Jonsson im Fokus haben. Denn eins steht schnell fest: Etwas stimmt da nicht…
Lesen? Auf jeden Fall!
Trotz der schon erwähnten etwas ruhigeren Erzählweise lohnt sich das Buch: Die beiden Protagonisten Thomas und Nora stehen vor Veränderungen oder haben diese gerade hinter sich. Spannend fand ich die Entwicklung, wie Thomas mit seinem neuen Ermittlungspartner Aram zusammenarbeitet. Und ob er weiterhin bei der Polizei bleiben wird – das werden wir wohl erst im nächsten Band erfahren.
Viveca Sten hat wieder ein lesenswertes Buch geschrieben – eines, das ihr persönlich sehr schwer fiel. Im Nachwort erwähnt sie selber: „Es war trotzig und sträubte sich die meiste Zeit.“
Als wir sie 2015 auf Sandhamn besuchen konnten, erzählte sie ein wenig von diesen Monaten: Ein naher Angehöriger erkrankte – und natürlich waren Vivecas Gedanken in dieser schweren Zeit nicht immer auf das Buch fokussiert. Verständlich – aber zum Glück kam durch die Unterstützung vieler ein tolles Buch dabei heraus!
Und ich freue mich jetzt bereits auf das nächste. Ihr merkt: ein klarer Lesetipp!
„Tödliche Nachbarschaft“ von Viceca Sten, erschienen 2016 bei Kiepenheuer & Witsch.
In Hamburg bin ich geboren und aufgewachsen, absolvierte meine Ausbildung hier und besuchte die Uni. Zwar lebe ich am Stadtrand, Hamburg an sich ist aber gefühlt meine Heimat.
Und trotzdem kenne ich Stadtteile wie Ottensen, Eimsbüttel oder Winterhude eben nicht wie meine Westentasche. Zumal sich ab und zu ja auch etwas ändert.
Der Mann und ich nehmen uns deshalb alle paar Wochen einen Sonnabend Zeit, um Stadtteile zu durchstreifen: unsere Entdeckertour! Zum Glück liebt er es ebenso wie ich, kleine Läden zu durchstöbern und Cafés auszuprobieren – und das machen wir dann auch!
Gestern starteten wir an der Hoheluftbrücke und bummelten am Lehmweg entlang bis zum Eppendorfer Markt. Schnell stellten wir fest, dass leider viele Geschäfte noch im „Winterschlaf“ lagen und erst nächste Woche wieder öffnen würden. Nun ja, Künstlerpech…
Immerhin hatte EdenLiving an der Klosterallee geöffnet, ein schöner Einrichtungsladen. Falls ich mal dringend neue Möbel brauche, komme ich wieder! 😉 Den nächsten Stopp legten wir bei Jussi ein, dem skandinavischen Krimi-Buch-Café. Neben einer tollen Auswahl an skandinavischen Autoren (auf deutsch) kann man hier auch noch sehr nett sitzen und selbstgebackene Kuchen essen. Ebenso liebe ich das französische Café Metropolitain (hier gibt’s Macarons!) in der Hegestraße sowie das Petit Café (toller selbstgebackener Blechkuchen!), ebenso in der Hegestraße. Continue reading Entdeckertour Hamburg: Eppendorf & Hoheluft
Mein Jahr 2016 ist 18 Stunden alt. Was mir auf- und einfiel dazu – ein paar Gedanken:
Das Jahr begann für mich viel zu laut. Lag es daran, dass ich um Mitternacht schon ziemlich müde war? Gefühlt wurde dieses Mal an Silvester in der Nachbarschaft viel mehr gefeuerwerkt als die Jahre zuvor – der Mann sagt allerdings, ihm kam es viel weniger vor. Wie auch immer: Nach wenigen Minuten draußen flüchtete ich wieder ins warme Wohnzimmer und guckte Jazzfestival-Konzertaufzeichnungen auf ARD Alpha weiter.
Die Kater mögen Silvester nicht wirklich. Der Neue hatte sich unters Sofa verzogen, nachdem er auch schon getestet hatte, ob es sich im Kleiderschrank besser aushalten lässt. Der Andere ertrug den Krach stoisch, aber war dennoch erfreut, als er vorbei war.
Mich nervt der Feiertags-Hype. Sowohl an Weihnachten, wenn die Menschen einen Tag vor Weihnachten Großeinkauf machen und erstaunt sind, wie „voll“ es in den Läden ist (als ich noch in einer Buchhandlung arbeitete, schwor ich mir irgendwann: Nie wieder. Einzelhandel ist an Feiertagen die Hölle). Als auch an Silvester, so der „OMG – wir brauchen noch Berliner“-Aufschrei. Organisation ist alles, und die entspannte mich dieses Jahr unglaublich.
Nichts Neues: Das Party-Schicki-Zwang-Getue ist nicht meins. OK, ich gebe zu: ein Partygirl war ich noch nie und werde es nie werden. Von Alkohol werde ich nur müde und nicht lustig. Daher…
Am liebsten würde ich wegfahren. An den Strand, ans Meer, irgendwohin, wo kein Feuerwerk gezündet wird. Blöd wäre dann allerdings, dass die Familiie nicht mitkäme, denn für die Jugend ist die Knallerei leider elementar. Und wahrscheinlich würde ich die Kater auch nicht alleine lassen.
Meine persönliche Tradition an Neujahr sind das Neujahrskonzert, obwohl Strauß und Wiener Klassik ansich nicht so meins sind. Und das Neujahrs-Skispringen der Vierschanzentournee. Ganz wichtig.
Jahresrückblick, Vorsätze, Ausblick? Ach naja. Aber 2015 war seltsam: mit schönen, aber auch traurigen Momenten. Ich möchte mehr (Romane) lesen. Mehr darüber bloggen. Werde mich weiterhin viel und intensiv mit dem Thema meiner Selbstständigkeit beschäftigen. Möchte wieder mehr Spaß haben. So insgesamt.
Das Thema Hochsensibilität köchelt immer wieder hoch, wie man am ersten Punkt dieser Liste sieht. Lärmempfindlichkeit, Nebengeräusche, Ablenkung, laute Leute in der Umgebung. Aber auch beruflich: Wie stehe ich zu meinen Stärken, die ich „trotz HSP“ habe? Ich will mich nicht verstellen, wenn ich beruflich unterwegs bin.
Auch das „Scanner-Dasein„, also mein Interesse für unglaublich verschiedene Themen, beschäftigt mich. Besonders, dass ich abspringe, wenn Dinge nach kurzer Zeit uninteressant zu werden scheinen. Bei Jobprojekten nicht unbedingt hilfreich, was den Abschluss angeht.
Dankbarkeit und Demut. Viel bewusster möchte ich mir machen, warum und wann ich glücklich bin. Wofür ich dankbar bin – und demütig sein, besonders wenn ich realisiere, wie gut es mir bzw. uns geht im Angesicht von so viel Leid und Konflikten.
Tja, das waren ein paar Gedanken zum Thema Neujahr. Guten Einstieg euch in dieses neue Jahr 2016!
Von unserem Kater-Neuzugang hatte ich euch ja berichtet. Inzwischen sind sieben Wochen vergangen, in denen viel passiert ist. Das wichtigste zuerst: Der Neue ist noch da!
Allerings gebe ich zu: Es war keine leichte Zeit. Der Alte, Mango, war so verängstigt von den ersten Begegnungen, dass er und der Neue, Kalle, wieder getrennt werden mussten. Also: richtig. Jeder in ein Zimmer und Türen zu. Die Katzenflüsterin empfahl uns, eine systematische Zusammenführung zu versuchen. Das heißt, die Katzen werden mit Klicker-, Markerwort- und Leckerlitraining vertraut gemacht. Jedesmal, wenn es klickt oder man ein bestimmtes Wort sagt, gibt es eine Belohnung.
Der nächste Schritt war zum Glück der, dass es Mango in seinem Zimmer zu langweilig wurde. Bald traute er sich wieder auf den Flur, und stand eines Tages sogar plötzlich wieder an der Haustür. Doch jedes Mal, wenn er an der Glastür des Neuen vorbei musste, schaute er sehr genau hin, ob der nicht dort stand. Wenn ja, huschte Mango schnellst möglich wieder davon. Continue reading Der Neue und der Andere
Als ich heute morgen die Nachricht las, der schwedische Schriftsteller Henning Mankell sei gestorben, war ich betroffen. Natürlich? Natürlich. Aber für mich war Mankell ein wirklich besonderer Schriftsteller. Eine Art Nachruf…
Vielleicht kennt ihr das: Mit manchen Autoren (oder natürlich auch anderen Künstlern) verbindet euch etwas. Ich selber habe ja eine Weile in Schweden gelebt. Zu dieser Zeit kam Mankells Roman „Die fünfte Frau“ gerade dort auf den Markt.
Das schwedische Cover fand ich gruselig: Ein älter aussehender Puppenkopf, die Augen der Puppe starr gerade aus gerichtet, vor einem Hintergrund aus roten Rosen. Ich gebe zu: Das sprach mich nicht an, und Krimis las ich damals auch nicht. Erst später probierte ich dann schwedische Krimis, zuerst die vom Autorenduo Sjöwall/Wahlöö aus den 1960er und 70er Jahren. Irgendwann dann auch einen von Henning Mankell. Schnell war ich („dann doch“) begeistert. Continue reading Henning Mankell: Ein Großer ist gegangen
Dunkel schwappen die eiskalten Ostseewellen an die Außenwand der Fähre. Tang und Algen mischen sich in den Schaumkronen, der eiskalte Wind pfeift über das Oberdeck. Langsam umhüllt die Dunkelheit alles, und es beginnt zu schneien. Da ertönt plötzlich ein Schrei…
Nein, das klingt zu gruselig. Tatsächlich muss die Geschichte so losgehen:
An einem strahlend schönen Sommertag in Stockholm legt die vollbesetzte Fähre in Richtung Schären ab. Wir besuchen auf der Insel Sandhamn die erfolgreiche schwedische Krimiautorin Viveca Sten, um sie zu interviewen: Der Mann, beruflich Journalist und im Auftrag einer Zeitschrift unterwegs, die Kinder und ich. Meine Kamera wartet einsatzbereit in meiner Tasche.
Viveca Sten ist auch außerhalb ihres schwedischen Heimat keine Unbekannte mehr. Ihre inzwischen sieben Bücher über Kommissar Thomas Andreasson und seine gute Freundin Nora Linde wurden in viele Sprachen übersetzt. Sechs Titel erschienen davon bisher auf deutsch, die Fangemeinde wartet sehnsüchtig auf mehr. Mein ganz persönlicher Vorteil: Ich spreche Schwedisch und habe dadurch einen Band Vorspung! Continue reading Zu Besuch bei Krimiautorin Viveca Sten auf Sandhamn
Im Juli hatten wir ja eine ganz schreckliche Zeit, weil unser Kater Oskar angefahren wurde und verstarb. Das war richtig hart, und ich habe hier darüber gebloggt.
Inzwischen sind die Ferien vorbei, und als wir aus dem Sommerurlaub kamen, fanden wir unseren zweiten Kater sehr kuschelig und verschmust. Er war besonders anhänglich und hatte auch den Eindruck, er vermisst seinen Katerkumpel immer noch.
Schließlich fiel die Entscheidung, einen neuen felligen Typen hier aufzunehmen. Kalle, wie er inzwischen heißt, zog letzte Woche bei uns ein!
Am ersten Tag lief es eigentlich fast ganz gut. Der Neue hatte etwas Zeit, sich umzusehen, bevor der andere dann auch mal gucken durfte. Erst mal durch die Scheibe. Continue reading Neuer Kater – ein Versuch?!
In meinem ersten Beitrag mit Reisetipps für Stockholm beschäftigte ich mich mit Sommer, Sonne, Sonnenschein. Doch was tun, wenn es im Urlaub in der schwedischen Hauptstadt regnet? Hier stelle ich euch die besten Tipps dafür zusammen!
Jetzt, zum Zeitpunkt des Schreibens dieses Artikels, regnet es in Hamburg schon den ganzen Tag. Das ist leider auch im skandinavischen Norden nicht ausgeschlossen. Zum Glück gibt es viele Dinge, die man trotzdem machen kann.
Museen
In Stockholm gibt es wirklich viele tolle Museen! Meine Highlights:
Weder Knäckebrot noch die schwedische Königsdynastie, sondern ein ebenso benanntes Kriegsschiff, das 1628 genau wurde und auf der Jungfernfahrt nach nur wenigen Minuten spektakulär unterging. 333 Jahre später wurde es zum Glück wieder entdeckt und dank der guten Bedingungen konnte es geborgen und restauriert werden. Continue reading Stockholm-Reisetipps bei Regen
Das Wichtigste zuerst: Stockholm ist die schönste Stadt der Welt. Also für mich. Ihr könnt eine Woche dort verbringen, ohne dass es langweilig wird. Ein paar Entdeckerertipps für sonnige Tage gebe ich euch heute!
Schweden ist nicht unbedingt für heiße Sommer und milde Winter bekannt, das stimmt. Obwohl man Glück haben kann und bei 30 Grad einen warmen Sommerabend in Stockholm zu erleben, sollte ein Ausweichprogramm für kalte Regentage als Plan B immer zur Hand sein. Daher teile ich meine Tipps mal nach Wetterlage ein und beginne heute mit dem ersten Teil:
Sommer, Sonne, Sonnenschein in Stockholm!
Wenn wirklich (Hoch-)Sommer in der Stadt ist, läuft man garantiert in Horden von Reisegruppen aus aller Welt. Das gilt es zu vermeiden: entweder durch die Wahl der eigenen Reisezeit oder des Ausflugziels vor Ort. Continue reading Stockholm-Reisetipps bei Sonne
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